Solidarität zum Urteil und Tag X

Am 31. Juni hat das Antifa Ost-Verfahren einen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Mit den Urteilen am OLG Dresden wurde nicht nur ein Präzedenzfall der politischen Strafverfolgung nach §129 geschaffen. Zwischen losen Indizien, wilden Konstrukten und der Beweislastumkehr wurde uns klar vermittelt: Im antifaschistischen Kampf können wir uns nur auf uns selbst verlassen.

Solidarität in vielen Formen und überwältigender Stärke zwinkert uns zu, dass nur wir selbst ganz schön viele sind. An anderer Stelle haben wir uns als Solidaritätsbündnis für die vielen Formen der Unterstützung in den letzten Jahren bedankt. Hier wollen wir nun Grußbotschaften, Texte und Aktionen rund um das Urteil sammeln. Dabei sollen die Demonstrationen am Urteilstag in 14 Städten nicht unerwähnt bleiben. Vielen Dank nach Berlin, Bielefeld, Bremen, Dortmund, Dresden, Duisburg, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Köln, Leipzig, Mainz und Stuttgart! Danke auch an alle, die zum Tag X nach Leipzig gekommen und sich dem Polizeiaufgebot gestellt haben!

Gegen die Hetze und Spaltung unserer Bewegung

Frankfurt – Hamburg – ,

Kriminell und hammer solidarisch

Erfurt,

Kriminell und hammer solidarisch – wir sind alle §129! Antifa bleibt Handarbeit. Feminismus auch. ist nicht nur der volle Titel dieser Solidaritätserklärung, sondern ist auch auf den Transparenten der hammermäßigen Grüße aus Erfurt zu lesen. Sie enden mit den Worten: Zeiten sind hart. Wir können und müssen nicht jeden Tag hart und noch härter sein.

Unsere Antwort: Scheibenbruch

Leipzig,

Repression bleibt nicht unbeantwortet – Antifaschismus bleibt notwendig! Wir haben in der Nacht zum 3.6. die Scheiben der Sparkasse auf der Zweinaundorfer Straße verschoenert.

Wir haben uns ueberlegt, wie wir einen kleinen Beitrag zu 14 Millionen Sachschaden fuer 14 Jahre Haft fuer die verurteilten Antifaschist*innen leisten koennen und dabei sind die zersplitterten Scheiben der Bankfiliale herausgekommen.

Solifoto zu Tag X von den Linken Buchtagen

Berlin,

Vielen Dank nach Berlin, wo sich mit den verurteilten Antifaschist*innen im Antifa-Ost-Verfahren und den Protesten um den Tag X solidarisiert wurde.

Klimabewegung loves Antifa: wir stehen zusammen!

Hamburg,

Der Sytsem Change-Kongress sendet feurige Grüße an alle Genoss*innen hinter Gittern und vor Gericht – und an alle, die am Wochenende in Leipzig auf der Straße waren. Sie schreiben: Die Emissionen steigen und steigen und währenddessen tritt die Polizei die Türen von jenen ein, die vor der Klimakrise warnen? Weltweit greifen Rechte nach der Macht und im Knast landen die, die sich Nazis in den Weg stellen? Klar ist: no matter how hard you try, you can’t stop us now! Lasst euch nicht einschüchtern, werdet laut gegen die herrschenden Verhältnisse, organisiert euch: wir haben eine Welt zu gewinnen!

 

Farbangriff auf Gericht in Fürth!

Fürth,

Wir haben in der Nacht auf Donnerstag das Amtsgericht in Fürth mit Farbe angegriffen und einen niedrigen vierstelligen Schaden verursacht.

In Solidarität mit den Verurteilten im Antifa-Ost-Verfahren. Freiheit für alle politischen Gefangenen!

Ohnmacht überwinden – Solidarität leben – Weiter machen!

Karlsruhe,

Mit einem Farbanschlag auf das Landgericht haben die Genoss:innen verdeutlicht, was sie von diesem staat und seiner klassenjustiz halten. Die Verurteilung nach §129 ist ein dammbruch in der klassenjustiz gegen antifaschistische akteur_innen und diese neue qualität der repression wird uns die nächsten jahre vor große herausforderungen stellen.

Bullenstation angemalt. Free all Antifas!

Genoss:innen haben in der Nacht nach dem Urteil die Polizeistation in der Magazinstraße mit der Parole „Free all Antifas!“ besprüht. Dazu haben sie zwei Feuerlöscher mit Bitumen an Türen, Fenster und Fassade entleert.
Die erhöhte propagierte erhöhte Polizeipräsenz rund um das Datum hat nichts genützt. Sie weisen darauf hin, dass es sich bei der Station um die Bußgeldstelle handelt, wo Menschen, die Streß mit dem Staat haben ihre Schulden abbezahlen müssen. Vielleicht freut sich ja auch die eine oder andere Schuldner*in über den schicken neuen Look.

Nazi-Tattoostudios angegriffen

Erfurt,

in solidarität mit den veruteilten im antifa-ost verfahren und in wut über das urteil, haben wir in der nacht von mittwoch auf donnerstag zwei nazi-tattoostudios in erfurt angegriffen und verschönert. zum einen hat es magoo tattoo erfurt an der ecke adalbertstraße talstraße getroffen. zum anderen loco artista tattoo erfurt in der stauffenbergallee 30. warum es diese beiden buden getroffen hat und was sie mit nazismachenschaften zu tun haben, könnt ihr im folgenden nachlesen:

loco artista tattoo: https://rechercheportaljenashk.noblogs.org/post/tag/loco-artista/

magoo tattoo: https://rechercheportaljenashk.noblogs.org/post/tag/magoo-tattoo-erfurt/

freiheit für lina! freiheit für alle antifas! nazis angreifen! militanter antifaschismus bleibt notwendig!

Free all Antifas

Magdeburg,

In Magdeburg brachten etwa 25 Genoss:innen ihre Wut auf die Straße: Dieses Urteil ist inakzeptabel, ihre Solidarität brachten die Magdeburger Antifaschist* innen mit einem spontanen Bannerdrop zum Ausdruck. Die Bullen, die zuvor schon massive Präsenz im Kiez zeigten, waren zügig vor Ort. Sogar eine Drohne wurde eingesetzt. Nach einer kurzen Verfolgung wurden ca. 10 Genoss*innen von den Bullen festgesetzt und einer erkennungsdienstlichen Maßnahme unterzogen. Wir wünschen den Betroffenen der Schikane alles Gute!

Solidarität mit „Antifa-Ost“ – Gegen die Hetze und Spaltung unserer Bewegung

Die Genoss:innen haben eine Grußbotschaft hinterlassen, weil für uns ist klar, dass militanter und offensiver Antifaschismus nötig bleibt, bis es keinen einzigen Nazi mehr gibt! Nach dem Aufruf, zum Tag X auf die Straße zu gehen, schließen sie mit dem Aufruf: Ein Angriff auf eine*n von uns ist ein Angriff auf uns alle!

 

Gericht in Kassel eingeknallt

Kassel,

Heute Nacht haben wir das Amtsgericht in Kassel mit Steinen und Farbe angegriffen.

In Gedanken waren wir bei unseren Freunden, die in Dresden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt wurden, bei Jo und Dy, die der Staat bereits hinter Gitter gesteckt hat, bei allen die es heute in Bremen, Hamburg, Leipzig und anderswo bei den wilden Demos auf eine Konfrontation mit den Schweinen haben ankommen lassen, bei allen Gesuchten die es bisher geschafft haben, sich dem hochgerüsteten „Sicherheitsapparat“ zu entziehen.  

Wir grüßen euch, haltet durch!

Unter dem Titel Nicht kriminell, sondern notwendig sprechen die Genoss:innen der ihre uneingeschränkte Solidarität mit den im Antifa-Ost-Verfahren verurteilten Antifaschist:innen aus. Die Antwort auf die danach gestellte Frage Was kommt danach? findet ihr im Text.

Solidarität heißt Weitermachen!

Köln, 31

In der Nacht vor der Urteilsverkündung im Antifa-Ost Verfahren wurde die Putin Propagandistin und Nazi-Netzwerkerin Elena Kolbasnikova in der Heidelbergerstr. 59 in 51065 Köln besucht. Ihr silberner Skoda mit dem Kennzeichen K-ML-8888 wurde platt gemacht.
Die direkte Aktion fand in der Nacht vor der Urteilsverkündung im Antifa-Ost Verfahren statt, um Solidarität mit den vor Gericht befindlichen Genoss*innen auszudrücken und um zu zeigen, dass wir uns durch Repression nicht von notwendigen direkten Aktionen gegen Nazis abhalen lassen.

Antifa ist notwendig! Antifa ist Handarbeit!
Schlagt die Faschist*innen, wo ihr sie trefft!
Auf den Straßen, an ihren Arbeitsplätzen, ihren Kneipen, ihren Wonungen und Häusern.

Wir sind alle LinX : Statement vor Urteilsverkündung

Das Statement der Kampagne Wir sind alle LinX – Kampagne gegen die Kriminalisierung von Antifaschismus beginnt mit den berühmten Worten von Esther Bejarano: Wer gegen Nazis kämpft, kann sich auf den Staat nicht verlassen.

Darin schildern die Genoss:innen ihre Eindrücke zum Verlauf des Prozesses, zur Generalbundesanwaltschaft, Soko LinX, Gesinnungsjustiz und dem Umgang der Medien. Sie rufen alle linken Kräfte dazu auf, sich gegen Kriminalisierung von Antifaschismus in jedweder Form zu stellen. In diesen Zeiten brauchen wir einen starken, lückenlosen Antifaschismus. Zivilgesellschaftlich und konsequent. Keine Kriminalisierung und Verfolgung, sondern Förderung! Gerade weil dieser Staat jene nicht schützt, die es am nötigsten haben. Lassen wir uns angesichts der Repression nicht einschüchtern, sondern mit anderen kriminalisierten Widerständigen vernetzen und weiterkämpfen: Ob Armut kriminalisiert wird, Antifaschist:innen, Migrant:innen, Klimakampf usw – der autoritäre Staat hat erst begonnen, lassen wir dies nicht unwidersprochen. Antifa ist Landarbeit, Antifa bleibt Handarbeit!

Abschließend möchten sie die Gelegenheit nutzen alle Antifaschist:innen solidarisch zu grüßen: jene, die uns fehlen, weil sie inhaftiert wurden, wie jene in Deutschland, Ungarn, Belarus, Russland oder Griechenland, und jene, die derzeit von der Staatsgewalt gejagt werden, um sie ihrer Freiheit zu berauben.

Ihr vermisst etwas? Schreibt uns!