DIE VERMEINTLICHEN OPFER IM ANTIFA OST-PROZESS

Wir beleuchten die Hintergründe der möglichen Nebenkläger im Antifa-Ost-Verfahren.

In der medialen Berichterstattung wurde selten ihr politischer Hintergrund erwähnt, wenn überhaupt wurde von Personen gesprochen, die dem „rechten Millieu“ zugerechnet werden. Eine fatale Verklärung.

Wir zeigen: Es handelt sich um langjährige Neonazi-Kader, faschistische Schläger und angehende Rechtsterroristen. Alle Informationen sind frei zugänglich. Wir haben sie in einer kompakten Übersicht und einer Karte aufgearbeitet. Letztere symbolisiert lediglich den ungefähren Lebensmittelpunkt der aufgeführten Faschisten.

EISENACH

Die thüringische Stadt Eisenach, in welcher sich der NSU enttarnte, erlangte in den letzten Jahren durch ihre lokale gewalttätige Naziszene traurige Berühmtheit. Immer wieder kam es zu gewalttätigen Angriffen auf Antifaschist:innen und NS-Schmierereien, welche zeitweise fast das gesamte Stadtbild prägten. Die Eisenacher Nazis um die Gruppe „Nationaler Aufbau Eisenach“ und die eng damit zusammenhängende Kampfsportgruppe „Knockout 51“ – angeführt von jungen Nazis wie Leon Ringl, Kevin Noeske und Maximilian Andreas – erschufen durch ihr Agieren eine Art Drohkulisse. Eine zentrale Rolle für die Organisation der lokalen Naziszene nahmen Lokalitäten wie die Thüringer NPD-Zentrale „Flieder Volkshaus“ und die von Ringl betriebene Nazikneipe „Bull’s Eye“ ein. Ähnlich wie andere thüringische Nazi-Schlägergruppen wie Jungsturm oder Kollektiv 56, zu welchen es Verbindungen und personelle Überschneidungen gibt, zeichnen sich die Nazis von Knockout 51 durch eine hohe Gewaltbereitschaft und Vernetzung in rechtsterroristische Strukturen aus. Die Sicherheitsbehörden unternahmen lange wenig bis nichts gegen die Situation in Eisenach.

• Inhaber der Nazikneipe „Bull’s Eye“. Diese Erlebnisgastronomie diente als langjähriger Treffpunkt und Vernetzungsort militanter Nazis aus Thüringen. Außerdem stellte er die Kneipe für Rechtsrockkonzerte zur Verfügung, mindestens eines davon in Kooperation mit der Neonazi-Bruderschaft „Hammerskins“.

Hat versucht, einen deutschen Ableger der rechtsterroristischen “Atomwaffen Division” (USA) aufzubauen. Diese propagiert den Rassenkrieg, hat bereits mehrere Morde in den USA zu verantworten und auch in Deutschland Morddrohungen versendet. Außerdem hatte er Kontakt zu militanten Faschisten von „National Action“ (Großbritannien) und zum faschistischen „Asow Batallion“ (Ukraine).

• Hat „Knockout 51“ mit aufgebaut. Diese militante Kleingruppe hat eine Vielzahl rechter Gewalttaten, auch gezielter Überfälle, zu verantworten. Sie sind überregional vernetzt, u.a. mit den Neonazi-Bruderschaften „Hammerskins“ und „Turonen“ sowie der Schlägerbande „Jungsturm Erfurt“.

• Ehemals Mitglied von „Nationaler Aufbau Eisenach“, der „Bürgerwehr Untersuhl, Gerstungen und Umgebung“ und dem „Antikapitalistischen Kollektiv“.

• Aktiver Unterstützer der NPD Eisenach. Stellte seine Kneipe „Bull’s Eye“ für Parteizwecke zur Verfügung und pflegt Kontakt zu NPD-Chef Patrick Wieschke. Dieser hatte u.a. mutmaßlich zum „NSU“ Kontakt.

• Teil von „Knockout 51″. Diese militante Kleingruppe hat eine Vielzahl rechter Gewalttaten, auch gezielter Überfälle, zu verantworten. Sie sind überregional vernetzt, u.a. mit den Neonazi-Bruderschaften „Hammerskins“ und „Turonen“ sowie der Schlägerbande „Jungsturm Erfurt“.

Enge Verbindungen zum Eisenacher Neonazi Kevin Noeske und Schlägern aus Saalfeld sowie vielen Mitgliedern des mittlerweile verbotenen „Jungsturm Erfurt“. Auch unterstützten er und weitere Eisenacher Nazis den Gewalttäter Felix Reck mehrfach vor Gericht. Zuletzt, als dieser wegen des koordinierten Überfalls auf Connewitz (11.01.2016) verurteilt wurde.

• Ehemals Mitglied von „Nationaler Aufbau Eisenach“ und der „Bürgerwehr Untersuhl, Gerstungen und Umgebung“.

• Teilnahme an faschistischen Kampfsportveranstaltungen, darunter dem „Tiwaz“.

Enge Verbindungen zum Eisenacher Neonazi Kevin Noeske und Schlägern aus Saalfeld, sowie vielen Mitgliedern des mittlerweile verbotenen „Jungsturm Erfurt„. Auch unterstützten er und weitere Eisenacher Nazis den Gewaltäter Felix Reck mehrfach bei Gericht. Zuletzt, als dieser wegen des koordinierten Überfalls auf Connewitz (11.01.2016) verurteilt wurde.

• Ehemals Mitglied von „Nationaler Aufbau Eisenach“ und regelmäßiger Teilnehmer an Nazidemos.

• Teil von „Knockout 51„. Diese militante Kleingruppe hat eine Vielzahl rechter Gewalttaten, auch gezielter Überfälle, zu verantworten. Sie sind überregional vernetzt, u.a. mit den Neonazi-Bruderschaften „Hammerskins“ und „Turonen“ sowie der Schlägerbande „Jungsturm Erfurt„.

• Ehemals Mitglied von „Nationaler Aufbau Eisenach„.

LEIPZIG UND WURZEN

Die Leipziger Neonaziszene trat in den letzten Jahren v.a. bei den LEGIDA-Demonstrationen und seit Beginn der Corona-Pandemie im Zuge der Querdenken-Demonstrationen immer wieder gewaltvoll in Erscheinung. Außerdem wurde v.a. durch Leipziger Nazis der Angriff auf Connewitz am 11.01.2016 durchgeführt. Die sächsische Kleinstadt Wurzen, die nur wenige Kilometer östlich von Leipzig liegt, hat seit vielen Jahren ein massives Problem mit rechter Gewalt. Diese gipfelt regelmäßig in brutalen Angriffen auf migrantisch wahrgenommene und antifaschistisch adressierte Personen. In Erinnerung geblieben sind etwa der versuchte Angiff auf Journalist:innen sowie Teilnehmer:innen einer linken Kundgebung unter anderem mit einer Machete oder der Angriff auf eine 19-jährige schwangere Eritreerin, welche mit den Worten „Wir wollen keine Ausländerbabys mehr“ attackiert und nach dem Angriff in einem nahegelegenen Krankenhaus behandelt werden musste. Das sind jedoch leider nur einige von vielen Beispielen rechter Gewalt in Wurzen, wo seit Jahren immer wieder junge Neonazis durch Angriffe auf Geflüchtete und Andersdenkende in Erscheinung treten.

Betreibt verschiedene Neonazi-Versandhandel, darunter „Der Schelm“ und „Lokis Truhe„.

• Vor seinem Parteiausschluss 2016 war er u.a. als Kreischef der Leipziger NPD tätig und für diese Leipziger Stadtrat. Außerdem seit vielen Jahren gut in der Leipziger Naziszene vernetzt.

• Zwei mal wegen Volksverhetzung und acht mal wegen Gewaltdelikten vor Gericht, darunter ein Angriff auf eine von ihm als Antifaschistin wahrgenommene Person.

War oder ist JN-Aktivist (NPD-Nachwuchsorganisation „Junge Nationaldemokraten“).

• War beteiligt am Angriff auf Connewitz am 11.01.2016.

• Regelmäßiger Besucher diverser Naziaufmärsche, gut vernetzt mit Wurzener Neonazi-Szene, Anmelder von Neonazi-Demos in Wurzen und immer wieder gewalttätig, u.a. gegen Geflüchtete.

Unser Hintergrundartikel:

• Wurde bei der Rückkehr von einem der größten jährlichen Naziaufmärsche am 15.02.2020 in Dresden angegriffen. Was ihn aber nicht daran hinderte, am 13.02.2021 wieder am Naziaufmarsch in Dresden teilzunehmen.

• Mitglied der JN (NPD-Nachwuchsorganisation „Junge Nationaldemokraten“).

• Gegen ihn wurden Ermittlungen wegen rechten Schmierereien am Bahnhof in Wurzen geführt.

• Mitglied der Jungen Nationalisten Sachsen, ebenso wie Cedric Scholz, Lucas Zahner und Benjamin Schwelnus. Heller war am 3.8.2019 am Angriff auf das Gebäude des „Netzwerk für demokratische Kultur“ Wurzen beteiligt.

• Teilnehmer an diversen Neonaziaufmärschen:

1.5.2021 bei einer JN-Demonstration in Berlin.

2.4.2021 beim Corona Spaziergang Grimma, mit Pulloveraufdruck „National Socialist Action“.

24.7.2020 bei einer Kundgebung vom „III. Weg“ mit „III.-Weg“-Shirt: „Deutscher Sozialismus“

15.2.2020 bei einem der größten Neonazi-Events, dem sog. „Trauermarsch“ in Dresden.

DAS VERMEINTLICHE BEINAHE-OPFER

• Gut vernetzt im rechten Kampfsportmilieu: Er war ehemals Mitglied des „Imperium Fight Teams“ von Benjamin Brinsa und kämpft für das „Bushido Gym“, wo ihn Marko Zschörner trainiert. Dieser trat zuletzt in Erscheingung, als er bei Querdenken in Leipzig Linke mit einem Messer bedrohte.

• Mehrere Hakenkreuz-Tattoos auf der Brust, die bei (faschistischen) Kampfsportveranstaltungen zur Schau gestellt werden.

• War beteiligt am Angriff auf Connewitz am 11.01.2016. Seine Kampfsporterfahrung wollte er außerdem nutzen, um 2017 das neu eröffnete Zentrum der „Identitären Bewegung“ in Halle zu schützen.

Hat Verbindungen zu verschiedenen rechten sächsischen Polizisten, die wiederum Verbindungen zu Neonazis pflegen.

• Trotz antifaschistischem Protest lange ungehindert Rechtsreferendar am Landgericht Chemnitz.

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